Roofit Solar Energy hat nach dem erfolgreichen Abschluss der Serie-A-Investitionsrunde 6,4 Mio. Euro eingeworben.
Der Hauptinvestor der Runde ist BayWa r.e. Energy Ventures, eine unabhängige Einheit der BayWa r.e. AG Gruppe, die sich auf zukünftige Energie-Risikokapitalinvestitionen in Europa konzentriert. Die BayWa r.e. AG ist zu 51 % im Besitz der BayWa AG, einem Konzern mit 20.000 Mitarbeitern, der an den Börsen Frankfurt und München notiert ist und in mehr als 50 Ländern in den Bereichen Energie, Bau und Landwirtschaft tätig ist.
Unterstützt wurde die Investitionsrunde von EdgeCap Partners, die sich auf Privat- und Risikokapitalinvestitionen in Europa konzentrieren, von Taavet Hinrikus und Sten Tamkivi, erfolgreichen estnischen Unternehmern mit Erfahrung bei Wise, Skype und anderen bekannten Unternehmen, von Spring Capital, einem lokalen Risikokapitalfonds, und dem bekannten IT-Unternehmen Helmes Investments.
Im Jahr 2021 hat Roofit.solar bis zu acht Millionen Euro eingeworben, was es dem Unternehmen ermöglicht, sein globales Wachstum noch weiter zu beschleunigen. Insgesamt hat das Unternehmen bisher zehn Millionen Euro an Eigenkapital und 1,8 Millionen Euro an Zuschüssen erhalten.
Elegante Metalldächer, die Strom erzeugen
Roofit.solar stellt Solar-Metalldächer her, die ein elegantes nordisches Design haben. Die Module erfüllen dabei einen doppelten Zweck. Sie dienen sowohl als Dacheindeckung als auch als Stromerzeuger. Sie stellen gebäudeintegrierte Photovoltaik- (GIPV) Bauelemente dar, die die herkömmlichen Dachmaterialien ersetzen, während die Elektrizität in einer in das Metalldachs integrierten Photovoltaik-Schicht erzeugt wird.
Im Durchschnitt vermeidet ein 10-kW-Solardach jährlich etwa vier Tonnen Kohlenstoffemissionen, was in etwa der Pflanzung von über 100 Bäumen pro Jahr entspricht. Das Produkt von Roofit.solar hat einen um 10–-20 % geringeren CO2-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichen Solarmodulen, da keine Aluminiumrahmen und zusätzliche Materialien für die Montage verwendet werden. Das Produkt spielt daher eine große Rolle bei der Abschwächung des Klimawandels. Roofit.solars Ziel ist es, ein Ökosystem für dezentralisierte erneuerbare Energien aufzubauen, ohne dabei Kompromisse in Bezug auf Ästhetik, Finanzierbarkeit und Nachhaltigkeit einzugehen.
Wie alles begann
Die einzigartige Dachtechnologie entstand aus einem persönlichen Bedürfnis heraus und stammt von einem Forscher der Technischen Universität Tallinn (TalTech), Andri Jagomägi, dem Gründer und CEO von Roofit.solar. Jagomägi forscht und testet seit über 15 Jahren aktiv an Solarzellen. Bei der Planung seines eigenen Hauses wollte Jagomägi ein Solardach, das wie ein normales Dach aussieht, aber gleichzeitig nachhaltigen Strom erzeugt. Die damals bestehenden Lösungen waren jedoch sehr teuer, sperrig und unattraktiv in der Optik.
Daher beschloss Jagomägi, das gewünschte Produkt selbst zu entwickeln und gründete 2016 zu diesem Zweck Roofit.solar. Später stießen weitere Mitbegründer, darunter Andres Anijalg (COO) und Raimond Russak (CFO), zu Roofit.solar.
Im Jahr 2017 führte Roofit.solar Stehfalz-Solarmodule auf dem lokalen Markt ein, die so beliebt waren, dass es schwer war, mit der Nachfrage Schritt zu halten.
Seitdem haben die Produkte des Unternehmens zahlreiche internationale Preise erhalten, darunter den Clean Air Challenge Award 2019, eine Silbermedaille des European Business Award for Environment (EBAE) 2020-2021, den Tallinn Entrepreneurship Award 2020, den ersten Platz beim Engie UK-Wettbewerb und einen Platz unter den Top-3-Finalisten beim Startup Energy Transition im Jahr 2019.
Im Jahr 2021 bestanden die Roofit.solar Doppelfalzmodule erfolgreich die strengen Tests von Kiwa Cermet Italien und wurden nach den erforderlichen Photovoltaik (PV)-Industriestandards zertifiziert. Das Unternehmen hat seine Solardächer bereits in rund zehn Ländern verkauft und in den letzten drei Jahren ein jährliches Umsatzwachstum von 300 % erzielt.
Trotz der durch COVID-19 verursachten weltweiten Krise konnte Roofit.solar eine steigende Kundennachfrage verzeichnen und seine bestehenden Aktivitäten auf den Exportmärkten weiter ausbauen.
Die neue Finanzierungsrunde wird Roofit.solar dabei helfen, die bestehende Produktionslinie in der Fabrik in Tallinn vollständig zu automatisieren und die hauseigene Dachplanungssoftware weiterzuentwickeln, um somit der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.
“Das eingeworbene Kapital wird hauptsächlich dazu verwendet, das Unternehmen auf unseren wichtigsten Exportmärkten auszubauen, neue Märkte zu erschließen, unsere Produktionskapazitäten weiter zu erhöhen und zu automatisieren sowie neue Produkte zu entwickeln“, sagt Andri Jagomägi, CEO von Roofit.solar.
Derzeit arbeitet die Produktentwicklungsabteilung von Roofit.solar aktiv an neuen und einzigartigen stromerzeugenden Modulen. Sobald die neuen Produkte fertiggestellt sind, wird das Unternehmen noch effizientere Solardachmaterialien anbieten und das Installationsnetz schneller erweitern können.
